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19. Dez. - Der erste Weihnachtsbaum


Geht es dir auch so, dass du bei dem ein oder anderen Brauch gar nicht so recht weißt, woher der kommt und welchen Ursprung er hat? So ist das vielleicht auch mit der Tradition des Weihnachtsbaumes. 


Beim Weihnachts- oder Christbaum denkst du vielleicht auch, dass er seinen Ursprung in der Kirche hat oder eben in Bezug dazu steht. Dem ist aber ganz und gar nicht so. 
Weihnachtsbäume wurde erst im 15. Jahrhundert ein Bestandteil der Weihnachtstage. Martin Luther und andere Reformatoren erklärten ihn damals zum Weihnachtssymbol der Protestanten. Zur katholischen Weihnacht dagegen gehörte die Krippe.

Den Ursprung des uns heute geläufige Weihnachtsbaum findet man eher in der heidnischen Tradition. Zur Zeit der Wintersonnenwende holte man sich sogenannte Wintermaien ins Haus. Die grünen Zweige waren ein Zeichen des Lebens. Sie sollten Wintergeister vertreiben, zudem versprachen sie Schutz und Fruchtbarkeit.

Wie bei vielen Bräuchen und Sitten, vermischten sich irgendwann Heidnisches mit Christlichem. Das Theologen-Ehepaar Paganini haben mit Ihrem Buch "Von wegen Heilige Nacht!" einen Faktencheck zur Weihnachtsgeschichte herausgegeben. Die Kirche bildete ab dem Mittelalter biblische Szenen ab, so dass das ungebildet Volk sie verstehen konnte so z.B. die Geschichte von Adam und Eva im Paradies. Für den Paradies-Baum sollte es ein immergrüner Nadelbaum sein, sagen sie. Man blieb aber wohl erst bei dem roten Apfel, aber der spätere Weihnachtsbaum war geboren. Die Paganinis kamen zu dem Schluss: Der Weihnachtsbaum ist eine christliche Erfindung. 
Eine erste Erwähnung findet ein geschmückter Baum im Zusammenhang mit einer Bäckerzunft Freiburgs im Jahr 1419. 
Das lettische Riga etwa feierte 2010 das 500. Jubiläum des geschmückten Weihnachtsbaumes.
Tja, wer hat ihn nun erfunden? ;-)
Wenn man einer Überlieferung aus dem Jahr 1535 glauben darf, wurde damals in Straßburg bereits mit Bäumen gehandelt. Es wurden kleine Eiben, Stechpalmen und Buchsbäume verkauft, die noch ohne Kerzen in den Stuben aufgehängt wurden.  Dann, 1570, tauchte der Brauch auch im Norden Deutschlands auf: In den Zunfthäusern der Bremer Handwerker wurden mit Äpfeln, Nüssen und Datteln behängte Bäume aufgestellt.
Ab 1730 wurden die Bäume auch erstmals mit Kerzen geschmückt. Man fand sie zunächst aber nur Häusern evangelischer Familien. 

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Brauch - zuerst in den Städten, dann auf dem Land - zu einem festen Bestandteil des Weihnachtsfestes in Deutschland und verbreitete sich durch die verwandtschaftlichen Verbindungen der Adelsfamilien zu den Höfen im Ausland nach und nach in ganz Europa.  Mit den Auswanderern und Soldaten gelangte der Weihnachtsbaum nach Amerika und 1891 stand erstmals ein Christmas Tree vor dem Weißen Haus in Washington.


Nickname 19.12.2020, 00.00

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